Wetterregeln

Auch das Wetter kann im Kesseltal, wie im übrigen Lande, zum sich Wohlfühlen beitragen, darum hier einige Wetterregeln:

März

Märzensonne – kurze Wonne.

Kunigund’ (3.) macht warm von unt’.

Schnee, der nun im Märzen weht, abends kommt und wieder geht.

Wie die letzten Tage im März, wird die Herbstzeit allerwärts.

Märzenschnee und Jungfernpracht dauern oft kaum über Nacht.

Wenn amal Josephi is (19.)  endet der Winter gewiß.

 

April

Aprilwetter und Kartenglück wechseln jeden Augenblick.

Aprilschnee bringt Gras und Klee.

Gibt’s im April mehr Regen als Sonnenschein wird warm und trocken der Juni sein.

Ist der April schön und rein,wird der Mai um so wilder sein.

 

Mai

Kommt der Mai mit Schall bringt er Kuckuck und Nachtigall.

Pankraz und Servaz sind böse Brüder was der Frühling gemacht, zerstören sie wieder.

 

Juni

Fronleichnam schön und klar, sagt an ein gutes Jahr.

Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.

Petri – Pauli klar gibt’s ein gutes Jahr.

Juni viel Donner verkündet trüben Sommer.

 

Juli

Ist's im Juli recht hell und warm, friert's um Weihnachten reich und arm.

Wenn Donner kommt im Julius, viel Regen man erwarten muss.

So selten wie ein Kopf ohne Nagel, so selten ein Juli ohne Hagel.

Hagelt's im Juli und August, ist's aus mit des Bauern Freud und Lust.

 

August

Fängt der August mit Donner an, er's bis zum End' nicht lassen kann.

Ist's in der ersten Augustwoche heiß, bleibt der Winter lange weiß.

Was der August nicht vermocht, kein September mehr kocht.

Im August der Morgenregen, wird sich meist vor Mittag legen.

Augustsonne, die schon früh brennt, nimmt nachmittags kein gutes End'!

Wittert es viel im August, du nassen Winter erwarten musst.

 

September

Zieh’n die Vögel vor Michael (29.) blickt von fern der Winter scheel.

Durch des Septembers heiteren Blick schaut noch einmal der Mai zurück.

Wenn der September donnern kann, so setzen die Bäume noch Blätter an.

Im September die Birnen fest am Stiel, bringt der Winter Kälte viel.

An Maria Geburt (8.) fliegen die Schwalben furt.

Wie sich das Wetter an Maria Geburt (8.) verhält, so ist es noch vier Wochen bestellt.

Wenn im September die Spinnen viel kriechen, einen harten Winter sie riechen.

Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.

 

Oktober

Wenn das Blatt am Stamme bleibt ist der Winter noch recht weit.

Warmer Oktober bringt fürwahr stets einen kalten Februar.

Oktoberhimmel voller Sterne haben warme Öfen gerne.

Komet im Oktober macht Sturm und Frost zum Ober.

 

November

Sitzt im November fest das Laub wird das Wetter hart, das glaub.

Im November Morgenrot mit langem Regen droht.

Wenn im November die Bäume blühen, wird sich der Winter lang hinausziehen.

Nach Andries (30.) ist der Winter gewiß.

 

Dezember

Donnert’s im Dezember gar kommt viel Wind das nächste Jahr.

Ist’s zu Weihnachten warm und lind kommt zu Ostern Schnee und Wind.

 

Januar

Ist Dreikönig (6.) kein Winter folgt keiner mehr dahinter.

Wenn’s auf kahle Bäume wittert kommt neue Kälte angewittert.

 

Februar

Lichtmess (2.) im Klee – Ostern im Schnee.

Lichtmess Sonnenschein - es wird noch sechs Wochen Winter sein.

Wenn die Februarsonne den Dachs nicht weckt schläft er im April noch fest.

An St. Valentin (14.) friert ’s Rad mitsamt der Mühle ein.

 

Eine Wetterregel, die immer zutrifft:

Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist!

Foto: Eigen
Foto: Eigen