Hochdorf

Foto: Eigen
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Höhenlage 519m max. / 511m min. NN

Hochdorf liegt 1 km nordöstlich von Oberringingen auf der Jurahöhe an der Durchgangsstraße vom Donautal ins Ries  und besteht aus den ursprünglichen Siedlungen Hochdorf und Maushof.

Hochdorf gehört auch heute noch in jeder Hinsicht zu Oberringingen.

 


Historie

Foto: Eigen
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Spuren eines römischen Gutshofes bei Hochdorf sind bekannt geworden.

Hochdorf wird erstmals im Jahre 1411 als Hohendorf genannt, was soviel bedeutet wie zu dem hoch gelegenen Dorf (im älteren Sinne von Hof). (Der bislang auf Hochdorf bezogene älteste Beleg von 1256 ist offensichtlich einem bei Stillnau abgegangenen Ort Hohendorf zuzuweisen). In Hochdorf hatte die Herrschaft Hohenburg 1559 1 Hof, die Herrschaft Diemantstein im Jahre 1603 1 Hof und 1 Lehen. Im Jahre 1813 bestand der Ort aus 3 Häusern. Heute wird zu Hochdorf gerechnet der Maushof, über dessen Entstehung nichts gesagt werden kann. 1694 ist die Rede vom Maußbauern zu Hochdorf. Der spätere Name Maushof ist nach Seitz 1966 und 1982 wohl als Schrumpf- oder Klammerform zu Mausbauernhof zu erklären. 1813 bestand die einstige Einöde aus einem Hof.

Quelle:

Der Landkreis Dillingen a.d.Donau

> in Geschichte und Gegenwart <

Herausgegeben vom Landkreis Dillingen a.d.Donau.

3. Neubearbeitete Auflage

Im Selbstverlag des Landkreises Dillingen 2005

links: unterer Maushof  / rechts: Seilerhof Foto: Marie Eberhardt
links: unterer Maushof / rechts: Seilerhof Foto: Marie Eberhardt
Die Landwirtschaft prägte früher wie auch heute den Weiler. Foto: Marie Eberhardt
Die Landwirtschaft prägte früher wie auch heute den Weiler. Foto: Marie Eberhardt


Volks- und landeskundliche Beschreibungen aus dem Landkreis Dillingen

Die Physikatsberichte der Landgerichte

Bissingen, Lauingen, Dillingen und Wertingen

(1858-1861)

Georg Simnacher zum 70. Geburtstag

Bearbeitet von Gerhard Willi

Wißner - Verlag Augsburg

(Ausschnitt)

...Bodenbeschaffenheit

Obgleich nun das ganze Gebiet auf Jura liegt, so ist die Fruchtbarkeit der einzelnen Gebietstheile doch gar sehr verschieden. Während die steinichten Hochlagen eine feuchtwarme, die kalten Thonböden eine trockne und warme Witterung verlangen, geben die untern Jura-Gegenden im Flußgebiete der Kessel noch einen - Fleiß und Arbeit lohnenden Ertrag, wenn die Witterung auch noch so vieles wünschen läßt. Dieser Jura enthält bis zu 40% Thon und verwittert zu einem fruchtbaren Mergel. Gerste und Dinkel sind die Cerealien, die sich auf ihm am wohlsten befinden und freudig vegetieren. Die Wiesen, wenn sie nicht in der Nähe der Kessel liegen, stehen wegen Mangel an der nöthigen Feuchtigkeit schlecht, es sei denn daß der Jahrgang zu den nassen zähle. Das wenige Heu, welches von ihnen geerntet wird, ist dann aber von um so beßrer Qualirtät. Die Waldungen, vorherrschend Laubwaldung, stehen üppig und sehr schön. Ihr Anblick erfreut den Freund der Natur. Besonders stolz und schön blickt an den nördlichen Abhängen des Jura die Rotbuche, als majestätischer Stamm, in die Ebene hinab. Auf thonreichen Stellen gedeiht auch Nadelholz: Da man seit einigen Jahren aus unerklärlichen forstwirtschaftlichen Rücksichten angefangen hat, die schönen und kostbaren Laubwaldungen von ihrem natürlichen Standorte zu verdrängen und an deren Stelle die viel werthlosere Fichte zu versetzen, so wird in wenig Jahren der schöne Typus des Jura in den traurig einförmigen, melancholischen Karakter des Keupers umgewandelt werden.

Wenn nun auch in den Thalniederungen der Boden fruchtbar sich zeigt, so ist es doch anders bei den magern, steinichten Boden auf den Hügelrücken, dem nur durch künstliche Begailung, fleißiges Aekern und Graben die größt mögliche landwirthschaftliche Nutzung abgewonnen werden kann.

Ist nun auch das Kesselthal nur zu den mittelmäßig fruchtbaren Landstrichen zu zählen, so wird seine Fruchtbarkeit bei dem großen Fleiße der Bewohner, die auch jeder Belehrung zugänglich sind und daher eine immer mehr und mehr verbeßernde Bewirthschaftung sich aneignen werden, von Jahr zu Jahr zunehmen müssen, besonders dann, wenn man den Dünger aus dem Laube des Waldes künstlich zersetzen gelernt haben wird, und wenn man allgemein einzusehen anfängt, daß nur in der Stallfütterung eine hinreichende Menge Dünger und Gülle geschafft werden könne.


Foto: Eigen
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